künstlich

künstlich

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künst|lich ['kʏnstlɪç] <Adj.>:
a) nicht natürlich, sondern mit chemischen oder technischen Mitteln nachgebildet, nach einem natürlichen Vorbild angelegt, gefertigt, geschaffen:
die künstlichen Blumen sahen täuschend echt aus; ein großer Garten mit künstlichem See; bei künstlichem Licht kann er nicht arbeiten; der Pudding schmeckt heute wieder künstlich.
Syn.: falsch, nachgemacht (ugs.), unecht.
b) natürliche Vorgänge nachahmend, nicht auf natürliche Weise vor sich gehend:
künstliche Befruchtung; künstliche Ernährung (Ernährung durch eine Sonde, Infusion o. Ä.).
c) gekünstelt, unnatürlich:
ihr Lachen war, wirkte künstlich.
Syn.: affektiert (bildungsspr.), geziert.

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kụ̈nst|lich 〈Adj.〉
1. 〈urspr.〉 künstlerisch, kunstvoll
2. 〈heute〉
2.1 von Menschen gemacht, nichtnatürlich
2.2 nachgemacht, unecht
3. 〈fig.〉 gezwungen, unnatürlich, gewollt
● \künstliche Atmung Anregung der Atmung durch Dritte (bei Erstickungsgefahr) od. durch medizinische Geräte, z. B. die eiserne Lunge (bei Lähmungen); \künstliche Befruchtung 〈umg.〉 = In-vitro-Fertilisation; \künstliche Blumen Blumen aus Papier od. Stoff; \künstliche Ernährung E. durch eine dünne Magensonde über die Speiseröhre od. eine Magen- od. Darmfistel, durch Klysma od. Einlauf vom After aus; \künstliches Gebiss Zahnersatz; \künstliche Heiterkeit, Lustigkeit 〈fig.〉; \künstlicher Horizont Gerät in Luftfahrzeugen zur Angabe der Lage des Luftfahrzeuges bezüglich des Horizontes; \künstliche Intelligenz Gebiet der Informatik, das menschliche Denkstrukturen untersucht u. versucht, diese auf Computer zu übertragen; \künstliches Licht elektr. Licht, Neon-, Gaslicht, Kerzenlicht; \künstliche Niere Apparatur zur Entfernung auszuscheidender Stoffe aus dem Blut, wird bes. bei akutem Nierenversagen benutzt; \künstliche Sprache = Welthilfssprache ● \künstlich aufregen: reg dich nicht \künstlich auf 〈umg.; scherzh.〉 nicht unnötig; einen Kranken \künstlich ernähren durch eine Magensonde

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kụ̈nst|lich <Adj.> [mhd. künstlich, urspr. = klug, geschickt]:
a) nicht natürlich, sondern mit chemischen u. technischen Mitteln nachgebildet, nach einem natürlichen Vorbild angelegt, gefertigt, geschaffen:
-e Blumen;
ein -er See;
ein -es Auge;
-es Licht;
-e Sprachen;
der Pudding schmeckt heute wieder sehr k.;
b) natürliche Vorgänge nachahmend, nicht auf natürliche Weise vor sich gehend:
-e Befruchtung;
-e Ernährung (Ernährung durch eine Sonde, Infusion o. Ä.);
c) gekünstelt, unnatürlich:
-e Heiterkeit;
sein Lachen klang k.;
sich k. aufregen.

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kụ̈nst|lich <Adj.> [mhd. künstlich, urspr. = klug, geschickt]: a) nicht natürlich, sondern mit chemischen u. technischen Mitteln nachgebildet, nach einem natürlichen Vorbild angelegt, gefertigt, geschaffen: -e Blumen; ein -er See; ein -es Auge; -es Licht; In Ermanglung von Gartenzwergen, Rehen und anderem -en Getier (Ossowski, Flatter 146); -e Sprachen; der Pudding schmeckt heute wieder total k.; b) natürliche Vorgänge nachahmend, nicht auf natürliche Weise vor sich gehend: -e Befruchtung; -e Ernährung (Ernährung durch eine Sonde, Infusion o. Ä.); Alles, was sie gebraucht hat, sind Sauerstoff und noch 'n bisschen -e Nahrung gewesen (Schnurre, Ich 97); c) gekünstelt, unnatürlich: -e (gewollte, gezwungene) Heiterkeit; ihr Lachen klang k.; Lächle doch nicht so k. (Brot und Salz 134); er zeichnete in einer oft k. anmutenden Sprache Welten, in denen alles k. ist (Reich-Ranicki, Th. Mann 122); sich k. (mehr als nötig) aufregen; ∙ d) kunstvoll: Er strengte sich nun an, recht zierlich und neumodisch zu tanzen, und füßelte so emsig und k. (Eichendorff, Taugenichts 58); Münzen, die k. gefasst waren (Stifter, Bergkristall 16).

Universal-Lexikon. 2012.

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